Um 1000 herum verlegte Markgraf Ekkehard I. seinen Stammsitz links des Saaleufers auf deren rechte Seite. Nach seiner
Ermordung 1002 im Harzkloster Pöhlde mußten seine Söhne Hermann und Ekkehard II. das Erbe sichern.
Sie ließen in der Nähe der Nuwenburg eine Kirche errichten und überführten in diese ihre
Familiengruft.
Die erste direkte urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus einer Merseburger Bischofschronik. Unter dem Jahr 1021
ist in dieser zu lesen, das Markgraf Hermann seine erst vor kurzem neu errichtete Naumburger Stiftskirche als Tauschobjekt
angeboten hat. Ein Tausch fand jedoch nicht statt.
Bei der Kirche handelt es sich eine Saalkirche mit einem dreiteiligen Ostbau. Ferner verfügte sie über zwei
Türme, welche einen rechteckigen Chor flankieren.
Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurde fast die gesamte Anlage eingeebnet, um genügend Platz für die Errichtung
des Domes zu schaffen. Erhalten geblieben sind nur zwei rund 15 Meter hohe Turmwände, da diese in die Errichtung der
neuen Türme mit einbezogen wurden sind.
Im Jahr 1028 gestattete Papst Johann XIX. die Verlegung des im Jahre 968 errichteten Bischofssitzes von Zeitz in die
Siedlung um die Neue Burg.
Aufgrund der Kinderlosigkeit von Hermann und Ekkehard II. sicherte nach deren Tod der Bischofssitz die rasche
wirtschaftliche Entwicklung der Stadt.
Über die Entstehung des ersten Naumburger Domes ist nur sehr wenig überliefert worden. Man nimmt an, dass
dieser um 1040/1050 errichtet wurde. Wie auch die Stiftskirche wurde er im 13. Jahrhundert abgetragen, um genug Platz
für die Errichtung des spätromanisch-gotischen Dom zu schaffen.
Archäologische Grabungen Mitte des 20. Jahrhunderts ergaben, daß der Dom ein dreischiffiges, basilikales
Langhaus und sächsische Ostteile hatte. Daneben bestand er aus einem durchlaufenden Querhaus mit zwei Nebenapsiden
(meist Bezeichnung für die kleineren neben der Hauptapsis liegenden Apsiden (gr. apsís = Bogen, Wölbung,
Gewölbe) an den Ostseiten der Querhausarme in der Basilika) und einen apsidial geschlossenen Chor mit Muldennischen.
Zwei quadratische Türme bildeten den Westabschluß des frühromanischen Domes.
Aufgrund dessen, daß zwischen der älteren Stiftskirche und des Doms nur wenige Meter lagen, entschloß man
sich die beiden Bauwerke miteinander zu verbinden, sodaß sie als einheitliches Bauwerk erschienen.
Um das Jahr 1170 begann man den Dom infolge des Einbaues einer Krypta umzubauen. Neben den Turmwänden der Stiftskirche
stellt die hochromanische Krypta die einzig erhaltenen Teile der Vorgängerbauten dar.
Ferner ist ein geschnitztes Holzkruzifix aus der Errichtungszeit der Ostkrypta erhalten geblieben.
Unter Bischof Engelhards reiften Überlegungen den vorhanden Dom zu erweitern. Hierzu war vorgesehen das Langhaus
des Domes zu erneuern. Doch von dieser Planung verabschiedete man sich schnell wieder, und begann eine Basilika auf
Bündelpfeilern zu errichten.
Neben der Basilika gehörten noch folgende Bauteile zu diesem Neubau: Ostchor ohne den polygonalen Abschluß, eine
darunter befindliche Krypta, die beiden Osttürme, das Querhaus mit an der südlichen Stirnseite angelegten
Vorhalle, Hauptportal, Langhaus sowie die quadratischen Unterbauten der Westtürme.
Die Arbeiten begannen vor 1213 und dauerten bis Anfang der 40er Jahre des 13. Jahrhunderts.
Um 1245 bis 1250 entstanden der Kreuzgang und die Klausur (ausschließlich Geistlichen vorbehaltene Räume) des
Domes. Einmalig ist, daß die Kirche zwei Klausuren besitzt. Aufgrund der beengten Verhältnisse, war bei der
Errichtung der beiden Westtürme des Domes seitlich der Ekkehardinger-Stiftskirche kein Platz mehr für die Klausur
der Stiftskirche.
In der Folge erbaute man, beiderseits der nunmehr aus zwei Kirchen bestehenden vereinigten Gesamtanlage, Kreuzgänge.
Einen für die Stiftskirche und einen für die Geistlichen des Domes.
Um 1250 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Geistlichen der Stiftskirche und dem Domkapitel, da letztere
beabsichtigte, auf dem Grundriss der Kirche den Westchor zu errichten. Das Domkapitel setzte sich durch, und den Geistlichen
der Stiftskirche wurde der Westchor des Domes zugewiesen. Doch auch aus diesem wurden sie nach langen Streitigkeiten
vertrieben. Als Entschädigung erhielten sie die südlich des Doms gelegene Marien-Pfarrkirche. Von dieser ist noch
der 1343 geweihte Chor erhalten.
Auch die Türme des Domes waren in Laufe der Jahrhunderte großen Veränderungen unterworfen. Das untere
gotische Geschoß des nordwestlichen Turmes entstand bereits im 13. Jahrhundert. In den nächsten zwei
Jahrhunderten erfolgte der Aufbau weitere Geschosse auf den Nordwestturm. Im 19. Jahrhundert (1891) erfolgte neben der
Errichtung der offenen Geschosse des Südwestturmes auch die Erneuerung der aus dem Jahre 1584 stammenden Haube des
nordwestlichen Turmes.
Die Osttürme hingegen wurde um 1500 durch mit spätgotischen Maßwerk geschmückten Obergeschosse
erhöht. Ihre Hauben stammen aus den Jahren 1711 und 1713 und sind im Barockstil errichtet worden.
Ein mutwillig gelegter Brand im Jahr 1532 zerstörte den Dom erheblich. Das Feuer richtete großen Schaden an den
Dächern an. Ferner platzten weite Teile des Mauerwerks in großen Schalen ab. Weiterhin wurde ein Großteil
der Inneneinrichtung ein Raub der Flammen. Die Reparaturarbeiten überforderten den Klerus, so daß sich die
Instandsetzungsarbeiten bis ins 19. Jahrhundert hinzogen. Die ebenfalls zerstörte Marienkirche wurde erst um die
Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert wieder aufgebaut. Von der mittelalterlichen Bausubstanz sind nur noch der Chor und
einige Reste der Südwand erhalten geblieben. Nach dem Wiederaufbau wurde das Gebäude fortan als Turnhalle
genutzt.
Um 1730 begann man das Langhaus des Domes zu barockisieren. Dabei wurden die beiden Chöre durch Einbauten vom Schiff
abgetrennt. Gleichzeitig errichtete man Emporen als Herrenstände. Bereits in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts
wurden diese Einbauten wieder entfernt.
Neben diesem erneuten Umbaues des Domes wurde auch der gesamte Außenbau und die Dächer umfassend restauriert.
Um den ursprünglichen Zustand des Naumburger Domes wieder herzustellen, begann man um 1930 den Dom wieder
umzugestalten. Die Arbeiten mußten aber alsbald eingestellt werden.
Neben diesen Arbeiten erfolgte 1940 die Errichtung des Torhauses welches heute als Eingang zum Naumburger Dom genutzt
wird.
Auch die nächsten Jahre werden von ständigen Reparaturarbeiten begleitet. Jedoch werden die finanziellen Sorgen
immer größer, so daß die Instandsetzung immer mehr vernachlässigt werden mußten. Neben dem
fehlenden Geld und der schlechten Materialversorgung führen auch negative Umwelteinflüsse (saurer Regen) zu
erheblichen Beschädigungen an der Bausubstanz.
Nach der friedlichen Revolution besserte sich die Lage ein wenig, und man begann nunmehr die Restaurierungsmaßnahmen
zu intensivieren. Jedoch zeigt die finanzielle Ausstattung auch am Beginn des neuen Jahrtausends die Grenzen des
Möglichen auf.
Mit Hilfe von Fördergeldern wird seit 2002 versucht, die erheblichen Beschädigung an den östlichen
Türmen zu beseitigen.
Die neben der Vorhalle des Domes gelegene Dreikönigskapelle wurde unter Bischof Gerhard II. von Goch um das Jahr
1420 errichtet.
Die spätgotische Kapelle diente den Naumburger Bischöfen als privater Andachtsraum.
Im östlichen Teil der Dreikönigskapelle befindet sich ein Dreikönigsaltar, welcher vermutlich kurz vor der
Errichtung der Dreikönigskapelle erschaffen wurde und von Bischof Gerhard II., während dieser sich in Konstanz zu
einem großen Konzil aufhielt, erworben wurde.
Montag bis Samstag
09:00 Uhr - 18:00 Uhr (März und Oktober)
10:00 Uhr - 16:00 Uhr (November - Februar)
Sonntag und kirchliche Feiertage
ab 12:00 Uhr geöffnet
Zu bestimmten Zeiten ist der Dom aufgrund von Trauungen etc. geschlossen. Die Zeiten können Sie dem folgenden Link entnehmen:
=> Link
öffentliche Domführung | März bis Oktober 10:00 Uhr (So 12:00 Uhr) 14:00 Uhr 17:00 Uhr |
November bis Februar 11:00 Uhr (So 12:00 Uhr) 14:00 Uhr |
Führungen Reisegruppen | nur nach Voranmeldung | nur nach Voranmeldung |
große Turmführung | individuell mit Voranmeldung für mindestens 10 bis maximal 15 Personen | individuell mit Voranmeldung für mindestens 10 bis maximal 15 Personen |
Ägidienkurie | individuell mit Voranmeldung ab 10 Personen | individuell mit Voranmeldung ab 10 Personen |
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Jahreskarten | |
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Erwachsene | 25,00 € |
Studenten, Auszubildende, ALG II-Empfänger | 17,00 € |
Schüler | 10,00 € |
Führungszuschlag | |
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öffentliche Führung | 2,00 € |
Gruppe 45 Minuten | 40,00 € |
Gruppe 60 Minuten | 50,00 € |
Gruppe 90 Minuten | 70,00 € |
Gruppe 45 Minuten (außerhalb der Öffnungszeiten) | 60,00 € |
Gruppe 60 Minuten (außerhalb der Öffnungszeiten) | 75,00 € |
Gruppe 90 Minuten (außerhalb der Öffnungszeiten) | 105,00 € |
Schulklasse 45 Minuten | 20,00 € |
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Audioguide | |
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Dom und Domschatzgewölbe | 3,00 € |
Dom | 2,00 € |
Domschatzgewölbe | 2,00 € |