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Der Ortsteil Neuflemmingen besteht eigentlich aus den zwei Ortsteilen Neuflemmingen und Neu-Janisroda.
Diese sind durch die Bundesstraße 88 räumlich voneinander getrennt. Die (Bundes-)Straße zählte in der
Vergangenheit zu eine der wichtigsten Handelsstraßen und führte von Leipzig nach Nürnberg
(Frankenstraße).
Gleichzeitig befand bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts in dem Ortsteil die Landesgrenze zwischen Thüringen und
Sachsen. Nach dem Wiener Kongress im Jahre 1815 trennte Neuflemmingen die Länder Thüringen und Preußen.
Im Jahre 1705 kaufte Georg Härtig, ein Floßmeister aus Bad Kösen, das Land und begann einige Häuser
darauf zu errichten und gründete sodann den Ort. In den folgenden Jahren erwarb Härtig weitere Ländereien
und konnte so den Ort durch weitere Bauten erweitern.
1820 hat Neuflemmingen nach einer Erwähnung im Post- und Zeitungslexikon 35 bis 40 Einwohner.
Im gleichen Jahr begann die Errichtung eines Zollhäuschens in Neuflemmingen. Mit der Gründung des Deutschen
Reiches im Jahre 1871 und dem damit einhergehenden Wegfall der innerdeutschen Verzollung hatte das Gebäude ausgedient
und wurde später abgerissen.
Um 1846 lies der damalige Gasthofbetreiber Heinrich Oettler eine alte Bockwindmühle abreißen, um auf dem
Gelände eine neue Windmühle nach Holländer Art zu errichten. Die Mühle wurde jedoch bereits 1919 wieder
abgebrochen.
1913 kehrte Kronprinz Wilhelm, der Gatte von Cecilie, während einer Reise in der Gastwirtschaft des Ortes ein.
Unter der Leitung des Architekten August Pfisterer begannen 1924 die Planungen zur Errichtung eines Schlosses in
Neuflemmingen. Zuvor hatte man zur Umsetzung dieses Projekt große Flächen Land erworben. Nach den Plänen
des Architekten sollte das Schloss innerhalb von drei Jahren bezugsfertig sein.
Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung zu dieser Zeit und der damit einhergehenden Geldknappheit kam es es nicht zur
Fertigstellung des Schlosses. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 1946 die bereits errichteten Mauern abgetragen, um die
geborgenen Steine wegen der Baumaterialknappheit für andere Bauprojekte verwenden zu können. Das dazu
gehörige Land wurde während der Bodenreform aufgeteilt.
Im April 1992 erfolgte die Eingemeindung des Ortes Neuflemmingen nach Naumburg.
Im November 2004 kam es zu einen Tötungsdelikt in Neuflemmingen. Der Nachbar von Alexandra Ryll (21) lockte diese
in sein Haus. Hier verging er sich an ihr und tötete sie, um sie im Anschluß daran in seinem Keller zu vergraben.
Trotz monatelanger Suche, auch im Haus des Nachbarn, wurde die Leiche von Alexandra erst Ende April 2006 unter einer
Lehmschicht im Keller des Nachbarn entdeckt.
Mittlerweile wurde der Nachbar wegen dieser Straftat vom Landgericht Halle zu lebenslanger Haft mit anschließender
Sicherungsverwahrung verurteilt (April 2007).