Westchor mit der berühmtesten Stifterfigur Uta
(Version 0.7)

Grundrisschema des Westchors

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Westchor

Nachdem unter Bischof Engelhard (1207 bis 1242 große Teile des Naumburger Doms fertiggestellt wurden, oblag es seinen Nachfolger dem unehelichen Sohn des Markgrafen von Meißen Dietrich von Meißen Dietrich II. von Meißen den Dom weiterzubauen.
Um den Dom im Westen zu Vollenden richtete Dietrich II. im Jahre 1249 ein Schreiben an die Bürger seines Bistums, um Spenden hierfür zu erhalten. Um die Spendenbereitschaft zu erhöhen verwies der Bischof auf die zu erwartende Anerkennung als Stifter, wobei er hierzu die Verdienste von 11 Stiftern besonders hervorhob.
Der Westchor ist durch den Westlettner vom Langhaus des Domes getrennt und kann fast als eigenständige Kirche im Dom bezeichnet werden.
Im Bezug auf den Baustil orientierten sich die Erschaffer aus der aus Frankreich stammenden Gotik, wobei der Stil eher zurückhaltend eingesetzt wurde. Im Vergleich zum sich anschließenden Langhaus ist der Westchor breiter gestaltet wurden. Durch den eher schlichten Stil des Westchores kommen die zwölf Stifterfiguren besonders zur Geltung.
Der Westchor besteht aus dem quadratischen Vorchor (Chorquadrum) sowie dem Chorhaupt (Chorpolygon) welcher im Gegensatz zum Vorchor mit fünf Fenster ausgestattet ist. Der Hauptchor erreicht man vom Vorchor über vier Stufen. Das Hauptchor wird durch ein sechstrahliges Gewölbe nach oben begrenzt. Unerwartet verfügt auch der Vorchor über ein sechstrahliges Gewölbe, wobei die vier Hauptrippen durch zwei Mittelrippen ergänzt werden.

Die Stifterfiguren im Westchor des Dom St. Peter und Paul in Naumburg

Die Entstehungszeit der 12 lebensgroßen Stifterfiguren (acht Männer, vier Frauen) ist die Mitte des 13. Jahrhundert, während des Baus des spätromanisch-gotischen Doms St. Peter und Paul.

Geschaffen wurden die Stifterfiguren von oder unter der Leitung des unbekannten Naumburger Meister. Eine bestimmte Reihenfolge ihrer Entstehung ist nicht nachgewiesen.

Das Aussehen aller Stifterfiguren ist wohl rein willkürlich, da zur Entstehungszeit der Figuren, in der Mitte des 13. Jahrhunderts, die lebenden Vorbilder bereits rund 200 Jahre tot gewesen sind.
Dennoch sehen die Gesichter der 12 Stifterfiguren wirklichkeitsnah aus. Vielleicht konnte der unbekannte Naumburger Meister teilweise auf Bildnisse des Stifter zurückgreifen.

Die ursprüngliche Farbgebung aller Stifterfiguren ist nahezu verschwunden und nur noch in kleinen Teilen vorhanden.
Technische Untersuchungen an den Farbresten ergaben, das diese eine selbständige künstlerische Leistung darstellen und die Figuren hierdurch ein lebendiges Aussehen gegeben wurde.

Die 12 Stifterfiguren tragen die typischen Kleidung und Waffen des 13. Jahrhunderts.

Die ursprünglichen Planungen sahen jediglich die die Aufstellung von zehn Figuren vor. Die Figuren Graf Konrad und Gräfin Gepa entstanden erst im späteren Verlauf der Ausgestaltung des Chores. Im 19. Jahrhundert wurden die 12 Stifterfiguren durch zwei weitere misslungene Statuen (Samomo und David) ergänzt, welche Anfang des 20. Jahrhundert wieder entfernt wurden.

Weltweit einzigartig ist, das lebensgroße Abbilder vom “Laienpersönlichkeiten” in einem Sanktuarium aufgestellt worden sind. Dieser Ort ist ansonsten den Geistlichen vorbehalten.
Zu Ehren der Stifter fanden regelmäßig Gedenkgottesdienste an ihren Gräbern statt. Nachdem diese umgebettet und beim Neubau des Domes erheblich beschädigt oder zerstört worden sind, geschah dies nunmehr im Westchor.

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Weitere Informationen werden demnächst zur Verfügung stehen. Hierfür bitte ich um Ihr Verständnis.