Am 30. April kam es infolge heftiger Niederschläge zu Überschwemmungen in Teilen der Stadt, wobei in der Buchholzstraße mehrere Autos weggeschwemmt wurden.
Des weiteren wurden erhebliche Mengen Schlamm durch die Straßen gespült.
Nach mehrmonatiger Sanierung wurde im Juni das Marientor feierlich wiedereröffnet. Bei der Sanierung kam es zu Streitigkeiten in der Stadt. Es
erfolgte in der Bevölkerung eine Abstimmung, ob das Tor verputzt werden soll oder nicht. Ein Mehrheit (ca.90 Prozent) wollte keine Verputzung des
Tores. Trotzdem erfolgte gegen den Willen der Mehrheit, aufgrund der geringeren Erhaltungskosten in der Zukunft, eine Verputzung des Tores. Die Sanierung
kostete rund drei Millionen Mark, wobei die Wüstenrot-Stiftung allein 1,4 Millionen Mark aufbrachte.
Mitte Juni beschloss der Gemeinderat die Schließung der Jan-Hus-Schule ab dem Schuljahr 2005/2006. Zugleich sprach man sich damit für den Erhalt
der Albert-Schweitzer-Schule aus.
Zu einem Besuch in der Stadt weilte der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (25. August).
Nach jahrelangem Umbau wurde in diesem Jahr auch der Lindenring endlich fertiggestellt. Außerdem beendete man die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatz
(inklusive Busbahnhof und Parkplätzen-August). Des weiteren konnte, wegen jetzt vorhandener finanzieller Mittel, die Sanierung der Wenzelskirche
fortgesetzt werden (Uhr, Glocken).
Am 03. Dezember wurde nach umfassenden Sanierungs- und Rückbauarbeiten die im Jahre 1746 fertiggestellte und von Johann-Sebastian-Bach abgenommene
Hildebrandt-Orgel feierlich geweiht. Die Orgel war in den letzten Jahren mit einem Aufwand von rund 4,5 Millionen Mark restauriert worden.
Grundhaft ausgebaut wurde über mehrere Monate die B 87 in Almrich. Nach mehrmonatigen Vollsperrungen und damit verbundenen Verkehrsbehinderungen
wurde die Bundesfernstraße Mitte Oktober für den Verkehr frei gegeben.
Zu erklimmen ist seit diesem Jahr wieder der Turm der Wenzelskirche. Er wurde nach jahrelanger Sanierung wiedereröffnet.
Am 11. Mai gewann Hilmar Preißer (CDU) die Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt mit 53,9 Prozent der abgegebenen Stimmen und übernahm die
Amtsgeschäfte am 01. Juli von OB Curt Becker. Aufgrund seiner erzielten Erfolge wurde Curt Becker mit einstimmiger Entscheidung des Gemeinderates als
Ehrenbürger der Stadt Naumburg geehrt.
Nach zweijähriger Bauzeit wurde am 15. Juni die neue Schwimmhalle "Bulabana" am Flemminger Weg feierlich eröffnet. Sie kostete 25
Millionen DEM und ersetzt die Halle am Linsenberg.
Seit Mitte Juni versperren in den Nachtstunden und am Wochenende Poller die Innenstadt. Sie dienen der Beruhigung der Innenstadt und kosteten 60.000 DEM.
Übergeben wurde nach rund 3-Jähriger Umbauzeit das Gerichtsgebäude am Markt. Die Kosten des Umbaus beliefen sich auf 12 Millionen DEM.
Zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kam es Ende Dezember auf den Einfallstraßen der Stadt. Bis zu 3 Meter hohe Schneeverwehungen blockierten die
Straßen und führten teilweise zu tagelangen Sperrungen der Abschnitte.
Abgerissen wurde zu Beginn des Jahres das ehemalige Gaswerk in der Weißenfelser Straße. Nach der Entsorgung der Altlasten wurden auf dem Grundstück
Verkaufs- und Dienstleistungseinrichtungen errichtet. Die Sanierung des mit Schadstoffen verseuchten Grundstücks kostete rund 2,5 Millionen Euro und wurde vom Landesamt
für Altlastenbeseitigung getragen.
18 Weingüter und Nebenerwerbswinzer luden am 18. und 19. Mai zur ersten Naumburger Weinmeile ein. Geboten wurde neben der Verkostung von Wein, allerhand Kulinarisches
und Kulturelles aus der Region.
Die Wahl zum Landtag in Magdeburg gewann im Wahlkreis Naumburg der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Curt Becker mit 52,45 % der Stimmen. Nach der Regierungsbildung
wurde er als neuer Justizminister des Landes Sachsen-Anhalt berufen.
Feierlich in den Ruhestand verabschiedet wurde Ende Juni der langjährige Dechant des Domkapitels der Vereinigten Hochstifte zu Merseburg und Naumburg und des
Kollegialstifts Zeitz Professor Dr. Ernst Schubert. Zugleich erhielt er aus den Händen von Curt Becker das Verdienstkreuz I. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
für seine Verdienste um die ihm anvertrauten Kirchen und des Domes.
Anfang August wurde in der Humboldtstraße der neue OP-Trakt des Krankenhauses feierlich seiner Bestimmung übergeben.
Ende August wurde durch die Stadt Naumburg die Partnerschaft mit dem 385. Panzerartelleriebataillon beendet. Grund ist die Auflösung der Einheit zum Ende des Jahres.
Im Rahmen einer Informationsreise weilten der damalige Bundespräsident Johannes Rau sowie 110 Mitarbeiter diplomatischer Missionen in Deutschland einen Tag in Naumburg
(19. September).
Ab Ende Oktober fanden in der Stadt die Weltmeisterschaften im Schach der Senioren/Seniorinnen statt. Eröffnet wurde die Weltmeisterschaft durch den damaligen
Bundesinnenminister Otto Schily.
Mit zu viel Wasser begann das 975. Jahr der Stadtgründung. Nachdem die Unstrut und die Saale über die Ufer getreten sind, sind große Flächen entlang
der beiden Flüsse tagelang überschwemmt. Der Tropensommer hingegen setzt mit 1,64 Metern einen neuen Niedrigpegelstand.
Anfang März eröffnete nach erfolgtem Umzug vom Markt in die Jägerstraße die Stadtbibliothek wieder ihre Türen. Auf nunmehr 340 anstatt 230 m²
können rund 57.000 Medien entliehen werden. Zugleich wurde die Ausleihe auf ein elektronisches System umgestellt.
Im März beteiligten sich zahlreiche Einwohner der Stadt an Demonstrationen gegen den Krieg der USA im Irak.
Durch zwei Erwachsene und mehrere Jugendliche wurde Andreas Oertel gequält und im Anschluss zu Tode gefoltert (März). Die Täter mussten sich in der Folge
für diese Tötung vor dem Landgericht Halle verantworten.
Etappenziel war die Stadt Naumburg am 15. Mai für die Internationale Friedensfahrt. Sieger der Etappe ist der Pole Bartosz Huzarski
Im Laufe des Jahres konkretisierten sich die Sparpläne der Stadt, um den defizitären Haushalt auszugleichen. So werden vor allem Beiträge und Gebühren
erhöht. Ferner soll jede zweite Straßenlampe stillgelegt oder in ihrer Leuchtkraft reduziert werden.
Neben der Feier zum 111. Geburtstag der Naumburger Straßenbahn ereigneten sich im September Brandanschläge auf das Oberlandesgericht und die Staatsanwaltschaft.
Am 22. November erfolgte im Hauptbahnhof die Taufe eines ICE auf den Namen Naumburg.
Kurz vor Weihnachten wurde der für 2,5 Millionen Euro umgebaute Salztorknoten für den Verkehr freigegeben.
Verabschiedet wurde am 07. April die langjährige Präsidentin des OLG Gertrud Neuwirth. Das Amt übernahm der bisherige Generalstaatsanwalt von
Thüringen Winfried Schubert.
Vom 30. April bis 02. Mai fand in der Stadt der diesjährige Weltcup der Geher statt. Hierzu begrüßte der OB die zahlreichen Teilnehmer aus aller Welt. Durch
finanzielle Misswirtschaft kommt der ausrichtende Sportverein TV-Friesen 1888 in der Folge in finanzielle Schwierigkeiten und muss im Laufe des Jahres deswegen Insolvenz
beantragen.
Nachdem die örtliche Wohnungsgesellschaft den Abriss mehrerer denkmalgeschützter Gebäude im Siedlungsviertel plante, regte sich in der Bevölkerung
hiergegen Widerstand . Nach mehrmonatigem Streit kommt es doch noch zur Rettung der Gebäude durch einen privaten Investor. Dieser sanierte die Gebäude am
Mägdestieg und rettet sie somit vor dem Abriss.
Am 01. August trat der Burgenlandkreis dem Mitteldeutschen Verkehrsverbund bei. Damit ist es nunmehr möglich bis nach Leipzig oder Halle mit einem Fahrschein zu
reisen.
Ende November wurden im Wohngebiet Am Holländer weitere 215 Wohneinheiten in sieben Wohnblocks abgerissen. Die Blocks hatten ein Alter von maximal 15 Jahren. Erst
Mitte der 90er Jahre war das Wohngebiet für 3,5 Millionen DEM umfassend umgestaltet worden.
Nach 253 Jahren in Familienbesitz schloss am 15. Januar das älteste Friseurgeschäft Deutschlands in der Marienstraße seine Tore. Das Ehepaar Riesebeck
hatte es im Jahre 1979 übernommen und betrieb es in siebter Generation.
Auf die Klage des Andreas Sander hob das Verwaltungsgericht Halle das Ergebnis der Kreistagswahl 2004 auf. Bei der Aufstellung der Kandidaten kam es bei einer
Wählervereinigung zu Manipulationen. Das Urteil wurde durch das Oberverwaltungsgericht Magdeburg bestätigt, so dass die Wahl am 18. September wiederholt werden
musste.
Um der in Deutschland grassierenden Vogelgrippe nicht Vorschub zu leisten musste der vierte Taubenmarkt des Jahres
vorsorglich abgesagt. Eine Absage des Marktes kam in der über hundertjährigen Geschichte nur sehr selten vor.
Mit 25-Ja Stimmen beschloss der Gemeinderat 22. Februar die Schließung einer der drei Sekundarschulen der Stadt.
Betroffen davon ist die Juri Gagarin Sekundarschule im Siedlungsviertel. Diese wird zum Ende des Schuljahres 2006/2007
geschlossen. Ende November wurden die letzten zwei Sekundarschulen in Trägerschaft der Stadt durch den Gemeinderat aus finanziellen
Gründen an den Burgenlandkreis übertragen.
Am 16. März wurde im Beisein des Regisseurs Florian Henckel von Donnersmarck und des Hauptdarstellers Ulrich Mühe im Naumburger Kino Cineplex die deutsche
Uraufführung des Films "Das Leben der Anderen" gezeigt. Der Film gewann im Folgejahr (2007) in Hollywood den Oskar für den besten fremdsprachigen Film.
Auf offener Straße erschossen wurde am 18. März ein 33-jähriger Litauer in der Nähe des Uta-Centers in
der Stadt. Zwei der Täter konnten in den nächsten Tagen von der Polizei festgenommen werden.
Nach einen Verhör führte ein 20-Jähriger die Polizei zu einer alten Müllkippe am Hohen Stein. Dort
fanden die Beamten einen Jugendlichen, welcher zuvor von dem 20-jährigen getötet worden war.
Nach über 18 Monaten wurde Ende April die Leiche der vermissten Alexandra Ryll im Keller des Nachbarn entdeckt. Dieser
hatte sein Opfer tief im Kellerboden vergraben, wobei der Täter die Leiche im Lehmboden eingeschwemmt hatte. Die Ermittler waren
durch den Fund des Mobiltelefons des Opfers bei dem Nachbarn auf diesen aufmerksam geworden.
Nachdem keine Einigung bezüglich der finanziellen Beteiligung erzielt werden konnte, hat der Oberbürgermeister
der Landesregierung mitgeteilt, dass die Stadt den Sachsen-Anhalt-Tag 2007 aus finanziellen Gründen nicht
austragen könne.
Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wurde Mitte Juni das Wohnhaus von Max Klinger der Öffentlichkeit übergeben.
Damit wurde nach 75 Jahren eine Bedingung der Witwe erfüllt in dem Haus ein Museum einzurichten.
In Anwesenheit des Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer wurde am 29. Juni das Domschatzgewölbe feierlich
eröffnet. In dem Gewölbe können Jahrhunderte alte Kulturgüter des Domstifts besichtigt werden.
Anfang Juli gab Hilmar Preißer seinen Rücktritt als Oberbürgermeister bekannt. Begründet hatte er dies
mit unüberwindbaren politischen Differenzen und seinem Gesundheitszustand.
Nachdem erhebliche Fehlbeträge aufgelaufen waren, musste das Freie Radio Naumburg zuerst Insolvenz anmelden und
sodann Ende September seinen Sendebetrieb einstellen.
Den Sparmaßnahmen der Landesregierung zum Opfer fiel das Arbeitsgericht in der Nordstraße. Es wurde im Rahmen
der Justizreform zum 31. Dezember 2008 geschlossen. Dagegen bleibt die Zweigstelle der Staatsanwaltschaft Halle unter dem Dom erhalten.
Nach neun Monaten Bauzeit wurde am 22. Januar unterhalb des Domes ein neuer Touristenempfang feierlich eingeweiht. Er
bietet neben Parkmöglichkeiten für Pkw auch vier Stellplätze für Busse. Vor der eigentlichen
Umgestaltung fanden auf dem Areal umfangreiche archäologische Grabungen (2001-2003 und 2005) statt. Die gesamte
Maßnahme kostete rund 2 Millionen Euro und wurde zu großen Teilen aus dem Förderprogramm Urban 21
finanziert.
Nach fünfeinhalb Jahren als Oberbürgermeister der Stadt wurde am 31. Januar Hilmar Preißer feierlich in den
Ruhestand verabschiedet. Herr Preißer hatten seinen Rücktritt bereits sechs Monate vorher aus persönlichen
Gründen und wegen unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und dem Gemeinderat
angekündigt. Zu seinen Nachfolger wurde am 22. April Bernward Küper mit 54,1 Prozent der Stimmen gewählt. Er
trat nachdem er bereits das Amt ab 01. Februar kommissarisch übernommen hatte offiziell zum 01. Juli an.
Unerwartet verstarb am 05. Februar im Alter von 65 Jahren der langjährige Ortsbürgermeister der Ortsteile
Großjena, Kleinjena, Roßbach und Großwilsdorf Harald Bittdorf. Herr Bittdorf setzte sich Zeit seines
Lebens für die Entwicklung der Ortsteile ein und war engagiertes Mitglied vieler Vereine.
Am 12. März kam es in der Roßbacher Straße zu einer Gasexplosion bei der der letzte Bewohner des
Gebäudekomplexes starb. Ob der Bewohner das Haus in die Luft gesprengt hatte oder ob ein technischer Defekt vorlag,
konnte nicht restlos geklärt werden.
Seit 30. März besteht erstmals seit 15 Jahren wieder die Möglichkeit die Naumburger Straßenbahn
regelmäßig zu nutzen, da die Bahn an diesen Tag wieder ihren Linienbetrieb aufnahm. Im Beisein des Ministers
für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Karl Heinz Daehre, den Geschäftsführern, dem
OB der Stadt, dem Landrat Harri Reiche und zahlreicher anderer Gäste wurde zu Betriebsbeginn eine Weiche zur Abfahrt
der Naumburger Straßenbahn gestellt. Sodann begaben sich die Gäste mit einen historischen Wagen auf die erste
Fahrt zur Vogelwiese.
Anfang April eröffnete der Domstift den neu gestalteten Eingangsbereich des Naumburger Domes. Er bietet den Gästen
nunmehr mehr Raum, um die Angebote des Domes zu nutzen. Gleichzeitig wurde die restaurierte Elisabethkapelle der
Öffentlichkeit übergeben. Auch besteht ab sofort die Möglichkeit zu festgelegten Zeiten die Westtürme
des Domes zu besteigen und so einen Rundblick über Naumburg zu genießen.
Als eine der letzten Amtshandlungen des Kreistages beschloss dieser am 23. April die Schließung des Schulstandortes
Domgymnasium in der Seminarstraße zum Ende des Schuljahres. Das Domgymnasium wird mit dem Gebäude in der
Thomas-Müntzer Straße zusammengelegt. Nachnutzer des Gebäudes ist ab August die Musikschule (bisher
Jägerstraße) und die Volkshochschule (bisher Marienschule-Poststraße).
Mit einen Urteil des Landesverfassungsgerichts Sachsen-Anhalt am 26. Juni wurde die Festlegung des Kreissitzes (Naumburg) im
neuen Burgenlandkreis durch die Landesregierung höchstrichterlich festgestellt. Der Zusammenschluss der Kreise
Weißenfels und Burgenlandlandkreis zum Landkreis Burgenland wurde am 01. Juli vollzogen. Mitte Juli stimmte der neu
gewählte Kreistag in seiner ersten Sitzung der Umbenennung des Landkreises Burgenland in Burgenlandkreis zum 01. August
mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit zu.
Bei archäologischen Grabungen im Zusammenhang mit der Umverlegung der B 180 oberhalb des Ortsteiles Kleinjena, wurden
auf dem Lauscheberg 17 Skelette von Pferden und 98 von Menschen gefunden. Die Funde stammen aus dem 6. Jahrhundert. Bereits
bei Bauarbeiten am Moritzberg in Naumburg wurden kurz unter der Erdoberfläche 12 menschliche Skelette aus dem 11. bis
12. Jahrhundert gefunden.
Zum 163. Geburtstag Friedrich Nietzsches wurde am 15. Oktober auf dem Holzmarkt eine Plastik des Philosophen enthüllt.
Diese wurde von dem Magdeburger Bildhauer Heinrich Apel entworfen und ausgeführt. Die Walter-Broche-Stiftung
finanzierte das Vorhaben mit 30.000 Euro (Gesamtkosten 100.000 Euro).
Rund 650 Bücher des einst rund 45.000 Bücher umfassenden Bestands erhielt das Oberlandesgericht zum
90-jährigen Bestehen des neuen Oberlandesgerichtsgebäudes aus Potsdam und Halle zurück. Darunter befindet
sich eine Ausgabe des Sachsenspiegels aus dem Jahre 1561 und eine Ausgabe der constitutio criminalis carolina (ccc) aus
dem Jahre 1562 (beides historisch wertvolle Rechtshandbücher).
Nach 41 Dienstjahren wurde der Leiter des Polizeireviers in Naumburg Wolfgang Brendel am 05. November in den verdienten
Ruhestand versetzt. Herr Brendel stammt aus der Nähe von Hannover und übernahm 1995 die Leitung des Naumburger
Polizeireviers.
Feierlich übergeben wurden ab 22. Dezember drei vom Leipziger Künstler Neo Rauch entworfene und der Firma Domglas
Naumburg hergestellte Glasfenster. Die in einen roten Farbton gehaltenen Fenster wurden in der im Frühjahr
übergebenen Elisabethkapelle im Dom eingesetzt.
Die im Jahre 2007 beschlossene Polizeireform im Land Sachsen-Anhalt führt dazu, dass die Stadt seit dem 01. Januar nicht mehr Sitz eines
Polizeireviers ist. Die im Süden zusammengelegten Polizeireviere werden seit dem 01. Januar aus Weißenfels geführt. Im Gegenzug erhält
der Naumburger Polizeistandort die Aufgaben und den Status als Polizeikommissariats.
Die Schließung des Arbeitsgerichts zum 31. Dezember beschloss der Landtag in Magdeburg am 24. Januar. Die Aufgaben der Arbeitsgerichtsbarkeit
werden ab dem Jahre 2009 durch das Arbeitsgericht Halle bearbeitet.
Zum ersten Uta-Treffen trafen sich am 15. und 16. März 251 Namensvetterinnen der berühmten Naumburger Stifterfigur. Aufgrund der zahlreichen
Gäste sollen die Treffen von nun an regelmäßig einmal pro Jahr stattfinden.
Mit archäologischen Untersuchungen begannen im Weingarten die Bauarbeiten zur Errichtung des Nietzsche-Dokumentationszentrums. Im Februar waren
für den Bau bereits Fördermittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro bereit gestellt worden. Die eigentlichen Bauarbeiten begannen sodann im
September. Die Fertigstellung des Dokumentationszentrums ist für Mai 2010 geplant.
Am 16. Mai starteten mit der Grundsteinlegung die Bauarbeiten am Krankenhaus. Bis Mitte 2010 soll für rund 19 Millionen Euro ein Anbau errichtet
werden. Der Anbau wird nach der Fertigstellung die Geriatrie, die Notaufnahme, einen neuen Röntgentrakt sowie einen neuen Eingangsbereich
beherbergen.
Überreicht wurde am 30. Mai ein neues Drehleiterfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr. Das 614.000 Euro teure Fahrzeug mit einer 32 Meter langen Leiter
mit Rettungskorb ersetzt ein Drehleiterfahrzeug aus den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Tödlich endete am 14. September ein Familienstreit in der Käthe-Kollwitz-Straße zwischen zwei Geschwistern, wobei ein 34-jähriger Mann
im Treppenhaus mehrere Schüsse auf seinen jüngeren Bruder abgab. Das Opfer konnte sich in die nahe Wohnung retten, wo es jedoch seinen
Verletzungen erlag. Vom Landgericht Halle wurde der nunmehr 35-jährige Mann Mitte März 2009 zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs
Monaten verurteilt. Strafmildernd wirkte sich aus, dass der Getötete den Täter und die gemeinsame Mutter mehrfach bedroht hatte.
Nach 37 Dienstjahren als Organistin der Wenzelskirche trat Ende September Kantorin Irene Greulich in den verdienten Ruhestand. Die Kantorin hatte sich
über 30 Jahre lang für die Rettung der Hildebrandtorgel in der Wenzelskirche eingesetzt. Nachfolger wurde der 28-jährige Freiberger Organist
David Franke.
Erfasst von der weltweiten Wirtschaftskrise werden auch zahlreiche Naumburger Unternehmen. So mussten unter anderen die Firmen Gehring und Namac bei der
Agentur für Arbeit Merseburg im Januar Kurzarbeit anmelden.
Nach monatelangen Umbaumaßnahmen wurde Anfang März die Wöchnerinnenstation im Krankenhaus Naumburg wiedereröffnet. Die Umbauarbeiten
waren erforderlich geworden, weil die Aufenthalts- und Arbeitsbedingungen nicht mehr dem Stand der Zeit entsprachen.
Sieben Tage lang fanden Anfang April Dreharbeiten für eine internationale Koproduktion im Naumburger Stadtgebiet statt. Der Film "Illich - The
Story Of Carlos" handelt vom Leben des Terroristen Illich Ramirez Sanchez, welcher unter dem Namen Carlos bekannt wurde. Carlos führte in den
70er und 80er Jahren zahlreiche Anschläge und Morde aus, ehe er Mitte der 90er Jahre verhaftet und im Jahre 1997 von einem Pariser Gericht zu
lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Im Monat Mai stimmten die Gemeinderäte der Gemeinden Prießnitz, Crölpa-Löbschütz, Janisroda und der Stadt Bad Kösen für
die Eingemeindung in die Stadt Naumburg zum 01. Januar 2010. Den Abstimmungen waren zuvor mehrere Bürgeranhörungen und Abstimmungen
vorausgegangen. Der Gemeinderat der Stadt Naumburg stimmte am 14 Mai 2009 ebenfalls der Eingemeindung zum 01. Januar 2010 einstimmig zu. Um die finanziell
stark angeschlagene Stadt Bad Kösen eingemeinden zu können, stellte das Land Sachsen-Anhalt im Dezember rund 26 Millionen Euro zur Entschuldung
zur Verfügung.
36 Sitzen waren bei der Gemeinderatswahl am 07. Juni zu vergeben. Diese verteilen sich mit 17 auf die CDU, mit je 6 auf SPD und Linke, mit 3 für die
FDP sowie 2 Sitze für die Grünen und je 1 Sitz für das Bürger Bündnis Burgenland und die Freien Wähler. Die Wahlbeteiligung
lag bei 36,4 Prozent.
Unter Polizeischutz abtransportiert wurde Mitte Juni ein im Blütengrund illegal angelandetes Wohnschiff. Dem vorangegangen war ein jahrelanger
Rechtsstreit zwischen der Stadt und dem Betreiber der Fähre am Blütengrund Manfred Schmidt. Die Kosten für die Ersatzvornahme muss Manfred
Schmidt tragen. Im Laufe des Jahres spitzte sich die Situation weiter zu, da die Stadt den Pachtvertrag zum 31. Oktober gekündigt hatte und Herr
Schmidt weder einen neuen Pachtvertrag unterschrieben hatte, welcher die bisher illegal betriebenen gastronomischen Einrichtungen in legale Bahnen lenken
sollte, noch das Grundstück freiwillig räumte, so dass die Stadtverwaltung die Zwangsräumung einleiten musste.
Uraufführung feierte am 30. Juni der Kinofilm "Hände hoch oder ich schieße" im Naumburger Kino. Der Film wurde im Jahre 1965 zu
großen Teilen in Naumburg gedreht, jedoch noch vor der ersten Aufführung verboten. Zur Premiere waren zahlreiche Naumburger sowie viele
Darsteller gekommen.
Seit 19. August erinnern vier Stolpersteine an das Schicksal zwei jüdischer Familien aus Naumburg. Die Steine tragen die Namen der Eheleute Eva und
Josef Gross (Salzstraße), im Jahre 1943 im Lager Sobibor ermordet, und der Geschwister Lotte und Fritz Jonas (Herrenstraße). Die Geschwister
wurden im Jahre 1942 in der Stadt Riga getötet.
Seit Beginn der neuen Spielzeit firmiert die Kleine Bühne Naumburg nunmehr unter den Namen "Theater Naumburg - Die Kleine Bühne für
Menschen und Figuren". Die Umbenennung hatte der Gemeinderat in seiner Sitzung am 14. Mai beschlossen und ging zugleich mit einem Intendatenwechsel
und dem Austausch der Puppenspieler einher.
Zu hohe Naphtalinwerte führten in der Käthe-Kruse-Schule zu Schleimhautreizungen bei Schülern und Lehrern. Da die Werte trotz wiederholter
Lüftungen nicht abgesenkt werden konnten, musste die Schule im Oktober geräumt werden. Die Schüler wurden bis zum Abschluss der
Sanierungsarbeiten Mitte 2010 in der Berufsschule am Markgrafenweg unterrichtet.
Beendet wurden am 16. Dezember die Bauarbeiten am oberen Ende der Jakobsstraße. Die Gesamtmaßnahme Neugestaltung Jakobsstraße Holzmarkt
zog sich über mehrere Jahre und wurde zu großen Teilen aus Fördermitteln bestritten. Mit dem Abschluss der Arbeiten am Theaterplatz sind
die Umbaumaßnahmen nunmehr abgeschlossen.